»Es ist ein ‚Perfect Fit‘ für alle Beteiligten«

Nach mehrjähriger strategischer Minderheitsbeteiligung hat NI im März die SET GmbH, Spezialist für Zuverlässigkeitstests von Leistungshalbleitern und für Testsysteme im Bereich Luft- und Raumfahrt, ganz übernommen. Über die Hintergründe sprachen wir mit Frank Heidemann, SET, NI und Ritu Favre, NI.

Einen kleinen Auszug finden Sie hier. Das ganze Interview können auf der Website der Fachzeitschrift Markt&Technik nachlesen.

Auszug aus dem Interview

Markt&Technik: NI und SET haben eine lange Historie miteinander. Welche Gründe haben jetzt zur kompletten Übernahme geführt und was versprechen sich die beiden Unternehmen davon?

Frank Heidemann: Wir arbeiten tatsächlich schon seit fast 20 Jahren erfolgreich zusammen und hatten in dieser Zeit natürlich die Möglichkeit, uns gut kennenzulernen. 2020 haben wir festgestellt, dass wir speziell im Luftfahrtbereich sehr gut zusammenpassen, weil wir dort auf der Plattform von National Instruments aufsetzen. Um die Technologien noch besser kombinieren zu können, haben wir uns damals entschieden, in einer Minderheitsbeteiligung enger zusammen zu arbeiten. Auch auf diesem Weg lernt man sich als Unternehmen auf beiden Seiten noch besser kennen. Mit unseren neuen Schwerpunkten Siliziumkarbid und Wide-Bandgap im Reliability Testing für Leistungshalbleiter haben sich weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit herauskristallisiert. Gemeinsam mit NI können wir diesen Markt jetzt global bedienen und unseren Kunden weltweit lokal deutlich besser helfen – angefangen vom Service über den Support bis hin zur Produktion von Testsystemen in anderen Dimensionen. Da hilft der Zusammenschluss eines kleineren Technologieunternehmens wie SET mit einem Global Player wie National Instruments sowohl uns als auch den Kunden immens.

Ritu Favre: Durch unsere Zusammenarbeit mit SET haben wir die ausgezeichnete Reputation, die technischen Fähigkeiten und die Position von SET auf dem Markt kennengelernt. Dabei haben wir festgestellt, dass die Stärken von SET unser Portfolio ideal ergänzen. Sowohl bei Testsystemen für Wide-Bandgap-Halbleiter als auch in der Validierung und Verifikation für die Luft- und Raumfahrt verfügt SET über eine Expertise, die sich sehr gut mit den Wachstumspotenzialen von NI deckt. Durch die Kombination dieser Fähigkeiten können wir unseren Kunden noch differenziertere Lösungen anbieten.

Wie ergänzen sich die Portfolios der beiden Unternehmen?

Frank Heidemann

Heidemann: Tatsächlich ergänzen sich die Portfolios perfekt, denn NI ist ebenfalls in Business Units aufgeteilt, die Luftfahrt und Halbleiter beinhalten. Wir erweitern diese Portfolios gerade im Halbleiterbereich deutlich, weil es den Leistungshalbleiterbereich dort bisher gar nicht gab. Wir sind genau darauf fokussiert und bringen zusätzlich Know-how im Reliability Testing für Wide-Bandgap mit. Die Technologien und Plattformen von National Instruments nutzen wir schon ewig, technologisch passt es also auch hervorragend zusammen. In der Luftfahrt-Validierung bauen unsere System-on-Demand-Testsysteme auf der Plattform von NI auf, sodass wir hier gemeinsam ganze Systemlösungen anbieten und durch den automatisierten Background in einer enormen Geschwindigkeit in den Markt bringen können. Das hilft natürlich, die Bandbreite auszurollen. Hier ist also ein perfekter Fit auf beiden Seiten: Einmal aus der Technologie heraus, und auch von den Business Units her, die genau diese Themen vorantreiben, auf die wir spezialisiert sind.

Wo sehen Sie das größte Marktpotenzial, das sich aus der Kombination von NI und SET ergibt?

Ritu Favre: Am einfachsten lässt es sich als eine strategische Kombination betrachten
Ritu Favre, NI

Heidemann: Die Kombination von National Instruments und SET hat mehrere Aspekte, die dem Markt enorm helfen. Zum einen die globale Präsenz von NI, die uns als SET die Möglichkeit gibt, unseren Kunden Service, Produkte und Lösungen jetzt global anzubieten. Alle großen Halbleiter- und Luftfahrtunternehmen in unserem Kundenkreis haben Präsenzen auf der ganzen Welt, und wir müssen in der Lage sein, sie dort zu bedienen, wo sie sind. National Instruments als großer Partner gibt uns die Möglichkeit, genau das zu tun. Es ist also ein großer Vorteil für unsere Kunden, dass wir nun global präsent sind und ihnen ein anderes Service-Level anbieten können. Auf der anderen Seite bringen wir als SET Leuchtturm-Technologien mit, die NI in sein Portfolio aufnimmt und uns mit enorm starken Entwicklungsmöglichkeiten und Technologien dabei unterstützt, diese Lösungen noch besser zu machen.

Favre: Am einfachsten lässt es sich als eine strategische Kombination betrachten, bei der NI seine globale Präsenz einbringt und die Möglichkeit, Kunden auf der ganzen Welt zu betreuen und zu unterstützen, und SET seine technische Kompetenz und sein Anwendungswissen beisteuert.

Das gesamte Interview finden Sie auf der Internetseite von Markt&Technik.